Demokratie
Wir lernen heute die Demokratie.
So verwirrend war das Spielchen noch nie.
Wie wir alle regieren, - das man zu lehren uns meint,
nach dem Wunsch des Volkes - „Zum Wohle aller - vereint.
Es scheint aber heute nur der an der Macht,
der am Meisten den anderen hat herunter gemacht.
Wer am Lautesten den anderen beschimpft,
ihm alles Schlechtes nachsagt und ihn verunglimpft,
damit die Masse staunend sieht,
der setzt sich für uns ein und siegt - „Wie im Krieg!“
Mit vielen Worten wird wenig gesagt,
aber versprochen wird alles - "Tag für Tag!"
Das Versprochene hält man selten ein oder nie!
„Der Andere ist schuld!“ jetzt der Angeber schrie.
Die Menschen wählen und denken sich:
„Der andere muss schlecht sein, wenn man so über ihn spricht!“
Doch niemand denkt nur einmal nach,
„Wer“ das gesagt hat, von des anderen Schmach.
Denn fiele ihnen einmal ein,
dass der, der das sagt, es selber muß sein.
So würden manche es genauer bedenken
und nicht jeder Schmährede Glauben schenken.
und spotten noch, wenn man schlecht von dem anderen spricht.
Wir sollten doch haben eine echte Demokratie
mit Meinungsaustausch und nicht nur sein: „Ein Stimmfangvieh!“
Wir könnten in Ruhe anhören die andere Seite
und müssten nicht gleich anfangen zu streiten.
und mit unserer Meinung vergleichen und danach fragen
wie dieses oder jenes zu verstehen ist,
damit man nichts ausläßt und nichts vergißt,
was noch wichtig sein sollte,
für alle richtig, dass uns niemand mehr grollte.
„Zum Wohle aller!" sollten wir uns vereinen.
Sonst ist das Reden von der Demokratie, ja doch nur zum Weinen.